Uroulat

2002 Charles Hours

Nase von frisch gesafteten schwarzen Johannisbeeren,
Holunder, Quitte, Orangenmarmelade; am Gaumen sehr frisch und
mit schönem Säure-/Süßespiel. Dieser natursüße Wein
begeistert mich mit seinem außergewöhnlich
vielfältigen Aromenspektrum und seiner tollen Balance von
Säure und Süße; voller Körper, perfekter Hauch vom Holz, viel
Druck am Gaumen, sehr gute Länge. Ein hedonistisches
Vergnügen – 92+ Punkte


 

Weiterlesen

Fascination

1998 Cave de Técou 1998  – Die Kellerei Técou vinifiziert Weine von ca. 850
ha Rebland mit Namen wie Verführung, Leidenschaft und
„Fascination“. Dieser aus den Rebsorten Mauzac und Len de L’el
gemachte Wein hat läuft lachsfarben ins Glas und verströmt er
zu Beginn einen dezenten Rosenduft, florale Aromen, Sanddorn
und später auch Noten von nassem Zement. Die eher dropsigen
Noten kombiniert mit einer schönen, lebendigen Säure lassen
beim Trinken Spaß aufkommen, der eher kurze Abgang verhinert
aber eine höhere Bewertung. 84 Punkte

Weiterlesen

Lamarein

2001 Erbhof Unterganzner

Bester Rotwein Italaliens – dieses Prädikat hat Luca Maroni
dem 2001 Lamarein vom Erbhof Unterganzner aus Kardaun/Bozen
in seiner Ausgabe 2004 verpasst. Der Gambero Rosso (2004,
S.262) hat ihm die drei Gläser nur vorenthalten, weil „es
fast unmöglich ist, auch nur ein Exemplar von ihm im freien
Verkauf ausfindig zu machen. Trotzdem hier ein Phantombild:
von undurchdringlicher Farbe; ein tiefen Bukett von reifen
Brombeeren; konzentriert bis zum letzten Tropfen der
Geschmack, das kompakte Tannin wird von der überquellenden
Frucht in Schacht gehalten; und dann ein Finale bei dem
keiner mehr auf die Uhr sieht. Ein exzessiver Wein gewiss,
aber einer, der sich keine Freiheiten herausnimmt.“

Dieser Beschreibung kann man grundsätzlich wenig hinzufügen,
nur im letzten Teil möchte ich widersprechen – dieser Wein
nimmt sich alles heraus, er ist in seiner Art absolut
einzigartig. Dies muß jeder bestätigen, unabhängig davon , ob
er den Wein mag oder nicht. Dieser Wein ist so eigenständig,
dass eine Verwechselung mit einem anderen Wein unmöglich
ist. Der Lamarein – partiell aus getrockneten
Lagrein-Trauben bereitet –  ist ein Ausbund an
Kraft, Alkohol und Finesse;  hat man einmal die
Geruchsspur aufgenommen, möchte man gar nicht mehr davon
ablassen: Schlehen, Pflaumen, orientalische Gewürze, Feigen,
Sanddorn, weißer Pfeffer – unglaublich, dies sind nur ein
paar Eindrücke, die dieser Wein vermittelt. Am Gaumen
präsentiert er Opulenz und Frucht – gepaart mit einem
wunderbar kräftigen, aber gleichzeitig sehr körnigem Tannin.
Trotzdem ist es ein Männerwein, denn trotz aller Frucht
packt  er zu, er nimmt Dich voll und ganz für sich ein.

Trotz aller fruchtigen Opulenz, Kraft und dem kräftigen
Alkohol (15,5% Alc) hat mich dieser Wein aufgrund seiner
Harmonität und  Eleganz überzeugt. Er spielt mit seinen
üppigen Anlagen auf der Basis eines unglaublich festen
Rückgrades und einem Körper, bei dem man das Glas neidisch
betrachtet, wenn man an den eigenen dabei denkt.

Im Ansatz ist der Lamarein  am
ehesten mit einem großen Amarone vergleichbar. Das
Alterungspotential ist groß und ich bin gespannt, wie dieser
wein nach 5-10 Jahren daherkommt. 97 Punkte

Weiterlesen
1 2 3