Federspiel Nicolaihof

Nun mein heutiges Weißwein-Erlebnis, was ich immer mit meiner lieben Frau teilen darf, weil sie nur Weiße trinkt. Ich hatte wunderbaren frischen Tuna auf dem Biomarkt gekauft, und da ich zu Fisch besonders gern Riesling trinke, holte ich einen aus dem Kühlschrank:

VOM STEIN ZU MAUTERN Wachau Riesling Federspiel Nicolaihof 2001

Diese Demeterweine gehören zum teuersten, was man neben F.X.P in Österreich kaufen kann. Gemessen an dem Preis von ca. 15 Euro war das eine Enttäuschung: etwas breit und flach, es fehlte einfach das Saftige, der Kick, den man erwartet. Zum Essen war er dann aber ganz OK. Ich habe gerade nochmals nachgekostet, es kommt aber nicht mehr raus: er ist das Gegenteil von elegent und filigran, dennoch sauber vinifiziert, doch das ist mir zu wenig.

Jetzt noch das Rezept für den Thunfisch mit Riesling für 2 Personen

* 2 Scheiben frischer Thunfisch
(am besten am Samstag vom Fischstand auf dem
Biomarkt auf dem Ottensener Spritzenplatz,
noch besser auf dem Markt in Catania
am Fuße des Äthna, des hot wos)

* 2 geschälte frische Tomaten von den harten weissen
Teilen innen und den Kerner befreit

* 1 Glas trockenen Riesling (Kabinett Pfalz, Elsaß,
Federspiel Wachau (kein Smaragd) oder woher auch immer)

* 1 feingehackte Schalotte

* ein wenig frisches, feingehacktes Basilikum

* analog Petersilie

* ein Hauch Knoblauch

Die Teller in den ca 60 Grad warmen Ofen stellen.
Eine der modernen beschichteten Pfannen stark erhitzen, Olivenöl
hinzugeben (ca. 2 Esslöffel) – keine Butter, die verbrennt-
die Hitze etwas reduzieren und die Scheiben Fisch auf
jeder Seite 2 bis 2,5 Minuten braten (das reicht dicke). Dann
auf einen der Teller legen und im Backofen warmhalten. Für
die Soße den Wein und das andere Kleinzeug in
die Pfanne geben und stark aufkochen. Dann die grobgehackten
Tomaten hinzufügen. Jetzt kann man je nach Gusto
variieren: mit oder ohne Sahne (ohne ist es ursprünglicher,
mit hat man mehr Soße, z.B. für Kartoffeln).
Als Beilage: Versuchens Sie es mal mit Linsen (AC le Puy oder
vielleicht rote, das geht sehr schnell;
oder ein bißchen Couscous). Am besten ganz ohne, nur etwas
Gemüse wie scharfe Zucchini, dann sind sie nicht so langweilig.

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Grüner Veltliner Klassik

2001 Bei Jauchs Frageshow hielten 70% derjenigen, die es zu wissen meinten, das Weinviertel sei kein Weinanbaugebiet, und nur 10% meinten dies vom Merlot; es ist noch viel Aufklärung nötig. Was solls, beim Wein kommt’s noch auf andere Fähigkeiten an, und vor allen soll er Spaß machen.

Weinrieder Klienhadersdorf – Grüner Veltliner Klassik 2001

Schöner -klassischer- Veltliner mit der pfeffrigen Note und guten Körper; macht Spaß.

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Clavel Calage

2000 Wer hat Pierre Clavel dazu überredet, dieses Spezialcuvee zu erzeugen? Martin Kössler berichtet von angeblich schlaflosen Nächten des guten Mannes, doch hätte er nur gut geschlafen und die paar Barriques in den Copy Santa geschüttet, das wäre beiden gut bekommen.

Dieser Calage ist eine unfertige, zu konzentrierte Sache, die keinen Charme versprüht und nicht besonders schmeckt (Aber wie wir aus einer der esoterischen Glossen in Merum wissen, kommt es auf den Geschmack beim Wein nicht an! Da haben sich mal wieder ein paar oberschlaue Grünschnäbel von einem Alt-68er veralbern lassen). Mal sehen, was sich da entwickelt; wer hat denn schon Erfahrung mit dem Potential solcher Weine.

Nebenbei, der Begriff Potential ist ziemlicher Quatsch: wenn ein Wein jung sehr gut schmeckt, dann soll man ihn trinken, wenn nicht, dann schmekt er vielleicht später – oder auch nicht. Das Potential ist hier doch eine rein kapitalistische Sicht mit dem Ausblick auf gute Gewinne. Leider bin ich auf den Quatsch selber reingefallen und sitze nun auf einem Haufen Weine in serious decline wie 90er Barolo und Chianti aus demselben Jahr.

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