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nicht nur flüssiger Hedonismus
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2003 Sociedade Agricola Herdade dos Lagos
Ein Bremer Reeder macht sich auf nach Portugal. Nach Korkeichen und Schafen
gibt es nun hochwertigen Wein.
Der Reserva 2003 aus Syrah und Aragonez gekeltert und ein Jahr im Barrique
gelagert ist toll gelungen: ein sehr schönes Bouqet von Pflaume, Trauben;
würzig, weiche Tannine und sehr dezent eingebundenes Holz. Ein spannender,
vielschichtiger Wein – macht viel Spaß!
2005 Domaines Barons de Rothschild … da schmeckt man ja das Holz gar nicht … kein Wunder, wenn auch keines
verwendet wird!
Ein ganz wunderbarer Chardonnay aus Chile: Goldgelbe Farbe, sehr fruchtige
Aromen von Pfirsich und Melone. Dicht am Gaumen mit vielen Nuancen und sehr
cremig.
Langer und intensiver Abgang. Empfehlung: unbedingt probieren!
Dazu haben wir mal wieder Jambo von
Kosmos gespielt: ein sehr spannendes, und abwechslungsreiches Handelsspiel,
welches offen bis zum Ende ist.
2004 Boekenhoutskloof Die Sterne gibt es für den ersten Eindruck, den ich hier sofort notiere –
fantastisch und direkt aus der Flasche: bin gespannt, wie der sich
entwickeln wird.
Ganz tiefes, fast undurchsichtiges Rot. Sehr dicht und konzentriert. In der
Nase Pflaumen und Tabak, im Mund würzig,Beeren, etwas Pfeffer … sehr
vielschichtig mit schönen reifen Taninnen.
Diese Cuvee aus Merlot, Grenache, Syrah, Cabernet Sauvignon und Malbec ist
wunderbar abgestimmt. Meine allererste Erinnerung war: Malbec .. den hatte
ich doch schon mal – das war mein Favorit beim 20. Hamburger
Weinsalon: 2002
Makauri, Golden Slope , da hat allerdings Malbec dominiert – hier
ist es der Merlot, aber ich glaube der Malbec macht den Ton. Diese beiden
Wein möchte ich mal direkt vergleichen.
Marc Ostermann
Vom Szene-Sonderheft Essen und Trinken lassen wir uns animieren, aus
unserem Goldenen Gourmet-Dreieck in Ottensen nach Pinneberg zum Essen zu
fahren.Mit der S-Bahn landen wir nach 23 Minuten am Bahnhof, dann nach einem
sehr angenehmen 10-minütigen Spaziergang durch den Wald (Nachts sind die
Wege beleuchtet – was für ein Joggen) kommen wir an. Im erstaunlich vollen
Restaurant (Montag!) bekommen wir einen schönen Platz am Fenster und los
geht’s mit der Weinkarte: tolle Auswahl an deutschen Weißweinen mit den
Geldbeutel schonendem Preisniveau; hier hat ein Kenner die Weine ausgewählt:
wo findet man Weine von Matthias Müller aus Spay auf einer Weinkarte im
Norden? Die Weine von Müller gefallen mir ganz besonders, weil er ein
Meister spontanvergorener Rieslinge ist (seine Weine mit der goldenen Kapsel
sind Jahr für Jahr eine Freude). Auch im Rotweinbereich gibt es interessante
Sachen, z.B. alles von Giacomo Bologna (Braida).
Nun zum Essen (wir hatten aus dem Heft einen Gutschein und bekamen ein
dreigängiuges Überraschungsmenü):
1. Gang: mit Kräutern gebeizter Lachs von der irischen Westküste: sehr
frisch, wenig fett und äußerst zart und aromatisch; und mein ausgewählter
Wein passte hervorragend – vor allem zum Hauptgang (wir wußten ja nicht was
da kommen wird):
ein Sauvignon blanc von Schneider aus der Pfalz aus dem Jahr 2004:
frische, typische Sauvignon- Nase mit nicht penetrantem Duft von
Cassis-Blättern, im Mund viel Frucht (Gunda war es fast zu viel) und Fülle
mit ganz leichter Restsüße (oder war das nur der Extrakt?).
2. Gang: Kalbstafelspitz im sehr großen Suppenteller mit in der Brühe
gekochtem Gemüse (Kartoffeln, Rübchen – oder waren das kleine
Kohlrabi-Stückchen?- und Möhren)
Das Fleisch wunderbar zart und wohlschmekend, dazu feinster, nicht zu
heftiger Apfelkren und spitzenmäßig die Soße, da muss ich passen. Alles
zusammen eine harmonische Geschmackssymphonie einer meiner Lieblingsspeisen,
wobei der Wein seine eigene passende Meldodie dazu spielte.
3. Gang: warme Schokoladen-Savarin mit Mandeleis und Bananenscheiben auf
Passionsfruchtjus
einfach gut.
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